4 Fall Formen

Wozu die Fälle?

Die Fälle haben die Aufgabe die verschiedenen Satzglieder unterscheidbar zu machen. Ein Satz ohne einen Kasus kann man nur schwer, oder gar nicht verstehen:

Nicht deklinier: Die Frau der Mann leihen die Tochter der Koch der Wagen der Bruder.
Dekliniert: Die Frau des Mannes leiht der Tochter des Kochs den Wagen des Bruder.

Durch die Fälle kann der Satzaufbau bestimmt werden. Die Fälle dienen dazu, Wörtern bestimmte Funktionen innerhalb des Satzes zuzuweisen.

Der Kasus zeigt einem Nomen seine Funktion innerhalb eines Satzes. Das Nomen sowie seine Nomenbegleiter oder seine Stellvertreter (Pronomen) werden in den jeweiligen Funktionen dekliniert.

Nominativ + GenitivPrädikatDativ + GenitivAkkusativ + Genitiv
Die Frau des Mannesleihtder Tochter des Kochsden Wagen des Bruders

Dank den Fällen wissen wir normalerweise ob ein Nomen oder ein Pronomen in einem Satz als Subjekt oder als Objekt verwendet wird. Durch die Fälle wird die Sprache flexibler.

Der Mann fährt das Auto.
Das Auto fährt der Mann.

Hätten wir keine Fälle wie dies zum Beispiel im englischen, Französischen oder spanischen ist, würde es lauten:

Das Auto fährt den Mann.

Alleine durch das Wort „der“ und „den“ wird im Satz die Bedeutung bestimmt:

Das Auto fährt der Mann.
Das Auto fährt den Mann.  
 Wer fährt das Auto?
 Was fährt das Auto? 
 Der Mann fährt das Auto.
 Den Mann fährt das Auto.
 Satz ist korrekt
 Satz ist in der Aussage falsch.
    
Der Mann fährt das Auto.
Das Auto fährt der Mann.
Was fährt der Mann?
Wer fährt das Auto?
Das Auto fährt der Mann.
Der Mann fährt das Auto.
 

Einfache Aufgabe

Füllen Sie jetzt die fehlenden Buchstaben in der Spalte „Der Satz“ ein.
Die weiteren Spalten füllen Sie nach und nach während des Studiums der Fälle ein.

Der SatzDie FrageDie AntwortDer Fall
Ein gut_ _ Arzt sein.   
Den Rat d_ _ A _ _ _ _ _ einholen.   
Zu einem gut_ _ A_ _ _ gehen.   
Ei_ _ _ bekannt_ _ A_ _ _ aufsuchen.   

Die 4 Fälle

Die Fälle nennt man auch Kasus.

Der Kasus (Fall) aus einem Substantiv (Nomen) ermitteln:

Nominativ (Wer/Was)
Nomen als Subjekt
Wer hat die Medizin erfunden?Wer meckert laut? Was ist goldig?Hans Muster hat die Medizin erfunden Die Ziege meckert laut. Das Ei ist goldig. 
Genitiv (Wessen)
Wessen Auto ist das?Wessen Buch ist das? Wessen wird er beschuldigt?Das ist Dorians AutoDas ist Evelynes Buch Er wird des Diebstahls beschuldigt. 
Dativ – (Wem)Wem gehört dieser Schlüssel?Wem wurde schlecht?Dieser Schlüssel gehört Martin Katrin wurde schlecht. 
Akkusativ (Wen/Was)Wen finden wir toll?Was finden wir toll? Was ist teuer? Was schenke ich meinem Freund? Was bekomme ich?Hans finden wir toll.Die Party finden wir toll. Skifahren ist teuer. Ich schenke meinem Freund ein Buch. Ich bekomme ein neues Smartphone 

Die W-Fragen

Um die Fälle zu bestimmen benötigen wir W-Fragen:

  • Wer
  • Was
  • Wessen
  • Wem
  • Wen
  • Was

Den Fall ablesen

Für männliche Nomen im Singular ist es einfach, den Fall am bestimmten Begleiter abzulesen.

Der
Den
Dem
Des
Koch
Hund
Hund
Hundes
Wer
Wen
Wem
Wes
-Fall
-Fall
-Fall
-Fall
 Nominativ
 Akkusativ
 Dativ
 Genitiv

Bei weiblichen oder sächlichen Nomen sowie im Plural stehenden Nomen funktioniert diese Methode nicht so gut.

Ist der Kasus zu kompliziert?

Seien Sie glücklich mit den 4 Fällen der deutschen Sprache. Wenn es zu schwierig wird, probieren Sie es in ungarisch oder in Finnisch. Dort kennt man bis zu 24 verschiedene Fallformen.